Das Kollektiv
STERNA │ PAU Produktionen ist ein Theater- und Performance-Netzwerk aus Bochum, Berlin und Dortmund. Die Künstler*innen produzieren Theater für Jugendliche und Erwachsene und erproben dabei immer wieder neue Formen von Teilhabe – im Entstehungsprozess sowie in Aufführungssituationen. Gerne arbeiten sie auch mit nicht-menschlichen Akteur*innen und transferieren Theater in digitale Räume. Im Mittelpunkt stehen vor allem Fragen des Zusammenlebens, Beziehungen jeglicher Form und wie diese durch Technik, Digitalität und Popkultur geprägt sind. Ihre Agenda ist klar feministisch.
Das Kernteam, bestehend aus Maren Becker, Laura Pföhler und Jolanda Uhlig, wird in den unterschiedlichen Projekten durch Künstler*innen aus dem Netzwerk erweitert.
Maren Becker
… (Bochum) ist Theatermacherin im Ruhrpott. Sie verbrachte einen Großteil ihrer Jugend am HELIOS Theater in Hamm. Dort formte sich ihr Blick auf das Kinder- und Jugendtheater unter Berücksichtigung von Objekten und Figuren als gleichberechtigte Spielpartner auf der Bühne. Sie studierte Kulturwissenschaften und Inszenierung der Künste und der Medien in Hildesheim. Im Rahmen der „Neuen Linie“ am HELIOS Theater Hamm übernahm sie 2012 erstmals Spiel und Regie für „Um-wege – eine musiktheatrale Reise für Menschen ab 5“. Außerdem arbeitete sie mit dem Peng-Kollektiv zusammen (fluchthelfer.in (2015), Die POPULIST_INNEN (2015, Schauspiel Dortmund)) und organisierte im Auftrag des HELIOS Theaters 2017 das PottFiction Sommercamp in Hamm. In 2017 war sie Stipendiatin des NRW Stipendiums Freies Kinder- und Jugendtheater. Mit STERNA | PAU Produktionen feierte sie im Dezember 2018 mit dem Projekt a porn a day Premiere. Ihre Forschungsschwerpunkte sind politische Theater-, Kunst- und Aktivismusformen, für junges und älteres Publikum, in digitalen und analogen Räumen. Außerdem recherchiert sie viel zu intersektionalem Feminismus und Popkultur, was sich in ihren künstlerischen Arbeiten wiederfindet.

Laura Pföhler
… (Hildesheim) studierte Soziologie an der Universität Mannheim und Kulturvermittlung mit Schwerpunkt Theater an der Universität Hildesheim. Ihre Masterarbeit schrieb sie 2019 über eine Ethik der Verantwortung im partizipativen Performance-Theater. Sie forscht zu partizipativen Theaterformen und setzt sie ins Verhältnis zu politischer Theorie und Philosophie. Neben ihren Tätigkeiten im Bereich der Kulturvermittlung und Kulturellen Bildung in Form von Workshops und Vermittlungsformaten absolvierte sie Praktika und Assistenzen am Kinder- und Jugendtheater Mannheim (Schnawwl), Deutsche Oper Berlin, Sasha Waltz&Guests, Goethe-Institut Paris und Festival Theaterformen. Mit dem Performance- Kollektiv STERNA PAU Produktionen entwickelte sie 2018 die Performance a porn a day in Hamm und im Herbst 2019 in Kooperation mit dem Kollektiv wölfe&kabel das Projekt Körperschaften der Vernetzung in Bochum. Im August und September 2019 erarbeitet sie im Rahmen des Residenzformats „KOMPLOTT – neue Kollaborationen“ am Theater im Pavillon Hannover die performative Schnitzeljagd JUST THE WAY YOU LIKE IT.

Jolanda Uhlig
… (Dortmund) ist Regisseurin und Webdesignerin. Sie studierte Philosophie und Kultur- und Sozialanthropologie in Münster. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr am HELIOS Theater in Hamm war sie dort u.a. für Dramaturgie und Projektionen bei der Stückentwicklung LOU zuständig. Für wölfe&kabel programmierte sie ein Computerinterface, das die Besucher*innen des MS Artville mit den anwesenden Künstler*innen zusammenbrachte. Ende 2017 feierte das von ihr inszenierte Stück Ronny von Welt in Castrop-Rauxel Premiere. 2018 inszenierte sie mit dem Sandmann von E.T.A. Hoffmann einen Klassiker als mobile Produktion und war außerdem für die Regie bei a porn a day (STERNA | PAU Produktionen) verantwortlich. 2019 entwickelte sie Bühnenbild und Chatbottechnik für Körperschaften der Vernetzung und performte beim selben Projekt an der Live-Sample-Station.

Netzwerk
Otto(line) Calmeijer-Meijburg
… machte Anfang 2020 nins Abschluss an der Physical Theatre Abteilung der Folkwang Universität der Künste. Nin arbeitet als Performer:in und Choreograf:in in Deutschland und den Niederlanden. In unterschiedlichen Konstellationen und Zusammenhängen recherchiert Otto(line) Themen der (politischen) Heilung, Rituale gegen Binäre Denkweisen, und Zugänglichkeit (im weitesten Sinne des Wortes). Seit einiger Zeit liegt der Fokus von Otto(line)s Arbeit auf Inklusiver Performance. Gemeinsam mit Hannah Sampé gründete nin 2020 das STARLABOR: ein Künstlerisches Empowerment Projekt. Seit Frühjahr 2021 arbeitet Otto(line) als Choreograf:in am inklusiven Theater Babel, Rotterdam.
www.ottoline.org

Yasmin Fahbod
Yasmin Fahbod ist Szenische Forscherin, Artivistin und Performerin. Ihr Hauptanliegen während ihrer jahrelangen beruflichen und akademischen Laufbahn war es, die Machstruktur in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten zu beobachten, zu verstehen und zu reflektieren. Ihr Forschungsinteresse gilt dem Bereich der Position des Publikums und der daraus resultierenden Machtdynamik. Die Kernidee des Performance-Projekts für ihre Masterarbeit an der Ruhr-Universität Bochum basierte auf derselben Angelegenheit. Derzeit arbeitet sie an ihren Forschungen zu „Rechte des Publikums“.

Lucas Franken
Lucas Franken (geboren 1991 in Glandorf) studierte Theaterwissenschaft und Romanistik in Bochum und lernte theaterpraktisches Arbeiten durch Kurse und Workshops (u.a. an der École de Théatre Internationale Jacques Lecoq in Paris) kennen. Seit seinem Studium steht er als Performancekünstler und Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera, u.a. bei Projekten am FFT Düsseldorf, dem Kinder- und Jugendtheater Dortmund und dem französischen Kurzfilm „Sursis/Borrowed Time“ von Raphaël Treiner.
Außerdem ist Lucas Franken Projektmanager für die Theatergruppe half past selber schuld, arbeitet als freier Literatur- und Fachübersetzer, Dolmetscher sowie Kulturvermittler (für die Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Katalanisch) und ist aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für iberoromanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum angestellt.
www.lucasfranken.de

Sarra Homri
Sarra Homri ist tunesische Wissenschaftlerin, die derzeit einen Master in Ethik, Recht und Politik in Bochum absolviert. Ihre Forschung konzentriert sich auf soziale Bewegungen, zivilgesellschaftliche Organisationen, kollektive Erinnerung und Feminismus aus einer postkolonialen Perspektive. Neben der akademischen Forschung ist Sarra in der Organisation politischer und künstlerischer Aktivitäten tätig. Im Jahr 2019 unterstützte sie die Organisation von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen für in Deutschland lebende Tunesier.

Louisa-Marie Nübel
… (Köln), geboren 1995 in Bonn, ist Foto- und Videografin. Ihr Interesse galt schon immer dem stillen Bild, weswegen sie 2015 ihr Studium für visuelle Kommunikation an der Folkwang Universität der Künste in Essen begann. Sie praktizierte und kollaborierte mit Performance-Künstler*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen und entschied sich 2018 für ein Auslandsstudium am Royal Conservatoire of Scotland in Glasgow. Im Studienfach Film experimentierte sie intensiver als je zuvor mit dem Medium und vereinte die Performancekunst mit ihrer Leidenschaft für das stille und bewegte Bild. Nach Abschluss ihres Bachelors an der Folkwang Universität Anfang 2019 lebte und arbeitete sie in Toronto, Kanada. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland Ende 2019 arbeitet sie freiberuflich als Foto- und Videografin und kollaboriert mit verschiedensten Theaterkollektiven. Ihre filmischen Arbeiten tourten auf Festivals wie unter anderen den „Flensburger Kurzfilmtagen“, dem „Kasseler DoK Fest“ oder „GRRL Haus Cinema Berlin“, ihre fotografischen Serien wurden im „Duisburger Kunstverein“ und dem „Museum Folkwang“ gezeigt.
www.louisamarienuebel.de

Ernestine Rickert
… geboren 1991, studiert im Master Gesellschaftstheorie in Jena. Auf der Suche nach den verknüpfenden Stellen zwischen theoretischer Auseinandersetzung und künstlerischer Praxis war Ernestine 2018 als Regieassistentin an den Produktionen „On Air“ und „Eiswiese“ des freien Theaters boat people project beteiligt und begleitet seit 2017 Projekte der Jugendtheatergruppe Mahala International unter der Leitung von Luise Rist. Im November 2019 arbeitete sie im Performance-Kollektiv wölfe&kabel an dem Projekt „Körperschaften der Vernetzung – I hear your voice, I see your face, I smell plastic and metal“.

Jens Schmidt
… (Düsseldorf) macht Installationen und Objekt-Kunst. In seinen Kunstwerken gibt er Dingen eine Stimme, arbeitet mit Sounds und Geräuschkulissen. Mit seinen ersten Klanginstallationen entdeckte er 2015 seine Leidenschaft für interaktive Hörsituationen, die er seither etwa für das Musikland Niedersachsen, das Gürzenich Orchester Köln, die Landeskirche Niedersachsen oder diverse Festivals entwickelt. Nebenher tritt er mit elektroakustischer Improvisation auf oder stößt in Workshops, Lehraufträgen oder der documenta 14 zu klanglichen Erfahrungen an. Im Zuge von Hacking Bauhaus entstand ein 2019 eine Installation, die nur aus interaktiven Objekt-Konstellationen besteht. Aktuell promoviert er zu interaktiven Klangsituationen in Hildesheim am Graduiertenkolleg für ästhetische Praxis.

Hannes Siebert
… studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und arbeitet in unterschiedlichen kollektiven Zusammenhängen an Performances und Medienkunst. Thematische Schwerpunkte in Hannes Sieberts Arbeiten sind queerfeindliche Diskriminierung und ihre Narrative, sowie digitale Kommunikationsformen und ihre Ästhetiken. Seine Arbeiten waren unter anderem am Jungen! Staatstheater in Braunschweig, beim Zeitzeug_ Festival in Bochum, am Theaterhaus in Hildesheim und im Gängeviertel und auf Kampnagel in Hamburg zu sehen.

Josefine Soppa
… studierte Philosophie der Künste und Medien (MA) und arbeitet an verschiedenen Schnittstellen als Konzepterin und Theroretikerin für freie Gruppen (Theater, bildende Kunst, Bildungspolitk) und Institutionen an partizipativen Projekten. Zusammen mit Laura Bleck (als soppa&bleck) entwirft sie Formate digtitalisierter Kunstvermittlung (u.a. für Kunstverein Hildesheim, Festival DGTL FMNSM). Mit ihrer Herangehensweise sind sie Stipendiatinnen 2020 des VW Fellowships für Kunstvermittlung der Städtischen Galerie Wolfsburg.

Nicole Marianna Wytyczak
visual design for theater and film | photography
… geboren in Katowice (PL), Waage, mit Aszendent Waage, Mond in Skorpion.
2011 absolvierte sie T. Kantor Kunstgymnasium mit Diplom in Gestaltung und Freie Kunst (Schwerpunkt Grafik), danach 2017 HfBK Dresden mit Diplom in Bühnen und Kostümbild. Anschließend folgte Festanstellung an den Münchner Kammerspielen von 2017 bis 2020 als best girl, dort arbeitete sie u.a. mit Philippe Quesne, Trajal Harrell, Florentina Holzinger, Susanne Kennedy, Marta Górnicka, Alexander Giesche, Henrike Iglesias.
Ihre Tätigkeit als freiberufliche Visual Designerin für Theater und Film führt sie u.a. an Häuser wie die Münchner Kammerspiele, das Schauspiel Dortmund, Staatsschauspiel Dresden, Theater Augsburg, TJG Dresden, Festspielhaus Hellerau, Staatstheater Hannover, Hof Theater.
Am wohlsten fühlt sie sich irgendwo zwischen freier Kunst und der Ermöglichung von technischem Wahnsinn.
